Diskussion

Sie werden bei Luftagarplatten immer wieder gefärbte Kolonien beobachten können. Die Farbe dient als Schutz vor der UV-Strahlenbelastung.

Auf der Haut findet sich bei den meisten Menschen Staphylococcus epidermidis und Propionibacterium. Solche Keime werden als "Leitkeime" bezeichnet, weil Sie von der Anzahl her dominat für einen Standort sind.

In behandelter Milch (z.B. H-Milch) sollten kaum Keime nachgewiesen werden. Allerdings kann in Rohmilch eine mehr oder weniger große Keimbelastung vorliegen.

Chromocult ist ein besonderes Medium zu Differenzierung von Enterobacterien. In diesem Medium befinden sich verschiedene Farbstoff-Komplexe, die als Konjugate farblos sind. Durch bestimmte Enzymaktivitäten der zu untersuchenden Enterobakterien werden aus ihnen die Farbstoffe freigesetzt, was an einer gefärbten Kolonie erkennbar ist.

Sie sollten sich klar machen, dass Sie mit diesen Techniken nicht alle lebensfähigen Keim in Ihrer Umgebung wirklich nachweisen können. Es ist bekannt, dass weniger als 10% aller Keimarten überhaupt mit den heutigen Kulturtechniken nachweisbar sind.

Ein Grund für diese schlechte Wiederfindungsrate sind die Medien und ihre Zusammensetzung. Nicht jeder Nährstoffanspruch kann in ausgewogenen Verhältnissen für jede Bakterienart angeboten werden.

Diese Aussage finden Sie möglicherweise bestätigt, wenn Sie die Anzahl und Arten der Kolonien auf Ihren LB-Agarplatten mit denen der Malzextraktagarplatten vergleichen.

Viele aerobe Keime besitzen das Enzym Katalase. Dieses Enzym entfernt Wasserstoffperoxid, ein starkes Zellgift. Wasserstoffperoxid wird in einem "fehlerhaften" Sauerstoff-Stoffwechsel gebildet; das Leben mit Sauerstoff ist also gefährlich. Katalase enthält ein Haem-Coenzym (Fe-Tetrapyrrol). Es ist eines der "schnellsten" Enzyme in der Natur.