Diskussion

Die hohen Temperaturen beim Autoklavieren denaturieren viele chemische Komponenten einer lebenden Zelle. Dazu gehören die Zellmembranen und die Proteine mit ihren Coenzymen. Sind die Membranen zerstört, so kann keine Energie mehr für das Wachstum der Zelle gewonnen werden; die Zelle stirbt ab.

Für viele vegetative Zellen würden auch schon wesentlich geringere Temperaturen als 121°C aureichen, um sie abzutöten. Einige Bakterien, wie die Bacillus und Clostridium-Arten, bilden jedoch Dauerstadien, die als Endosporen bezeichnet werden. Diese besonderen Zellformen sind sehr stabil gegenüber Temperaturen und Chemikalien. Sie machen Autoklavierzyklen erforderlich.

Es sind auch thermophile Bakterien bekannt, die bei über 100°C wachsen. Bei niedrigen Temperaturen wie 37°C vermehren sie sich praktisch nicht mehr, Außerdem ist kein solcher thermophiler Organismus bekannt, der pathogen für Menschen und Tiere wäre. Solche Mikroorganismen stören also nicht Ihre Experimente.

Natürlich mußten für bestimmte Anwendungen auch alternative Verfahren der Keimreduktion entwickelt werden. Dazu gehören pasteurisieren (Milchprodukte), Behandlung mit Chemikalien (Chlorierung, Ozonierung des Trinkwassers), Strahlenbehandlung (die Platikpetrischalen, die Sie benutzen), etc. Aber auch im Haushalt werden solche Verfahren eingesetzt: abkochen, einkochen, pökeln, räuchern, etc.